Spazieren, Kunst und Aperol

Fotos:
Felicia Schöttker
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Die Tage werden langsam länger und auch die Sonne lässt sich (Gott sei dank) wieder öfter in Wiesbaden blicken – mit anderen Worten: Der Sommer ist in Wiesbaden angekommen und die Stadt erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf. Karten spielen im Park, Bier trinken auf dem Balkon oder einfach eine Runde spazieren, ab jetzt alles wieder möglich und das ohne Winterjacke, herrlich! 

Feli aus dem Einerseits-Social-Media-Team und ich haben einen dieser warmen ersten Frühlingstage genutzt und waren draußen unterwegs. Hierbei sind wir nicht ganz auf eigene Faust los spaziert, sondern haben den neu aufgelegten Pocketflyer “Kunstspaziergänge” vom Kulturamt Wiesbaden genutzt. 

Noch nie von dem Flyer gehört? Das können wir fix ändern: Die Grundidee hinter dem Flyer ist, dass man auf drei verschiedenen Routen unterteilt insgesamt 33 ausgewählte Kunstwerke an unterschiedlichen Orten in Wiesbaden entdecken kann. Laut dem Kulturamt sollen so Kunstwerke im öffentlichen Raum mehr Aufmerksamkeit bekommen und erfahrbarer werden. Der Flyer ist somit natürlich für Besucher:innen der Stadt interessant, aber vor allem auch Einwohner:innen, die im Alltag vielleicht oft an den Kunstwerken vorbeilaufen und ihnen durch die Gewohnheit der altbekannten Wege keine bewusste Aufmerksamkeit mehr schenken. Als geborene Wiesbadenerin, die auch hier aufgewachsen ist, habe ich mich ziemlich ertappt gefühlt. Ich laufe tagtäglich durch Wiesbaden und habe mich mit vielen Kunstwerken im öffentlichen Raum noch nie wirklich auseinandergesetzt beziehungsweise sehe diese schon als selbstverständlich zum Stadtbild dazu gehörig an, was ich nun durch meinen ersten Kunstspaziergang ändern wollte. Übrigens habe ich durch einen Werbeclip im Kino von dem Flyer erfahren, welcher von Alex Simonov gedreht wurde, den das Einerseits auch schon interviewt hat. Der Artikel mit ihm sowie das Video sind am Ende des Artikels verlinkt. 

Foto: Felicia Schöttker

Nun aber zurück zu meinem ersten Kunstspaziergang. Für das richtige Feeling bin ich einen Tag vor dem Spaziergang in die Touristeninformation in Wiesbaden geschlendert und habe mir den Pocketflyer geholt und die Routen schon mal angeguckt (falls ihr euch dafür interessiert, ihn aber nicht unbedingt in Papierform braucht, gibt es den auch im hier zum runterladen). Da ich wegen des guten Wetters gerne etwas durch den Park gehen wollte, habe ich mich für die dritte Route entschieden, oder wie sie im Pocketflyer heißt: “Rund um die Schwalbacher Straße zum Nerotalpark”.

Am Tag darauf traf ich mich mittags auch schon mit Feli an der Nerotalbahn und wir starteten unseren Kunstspaziergang. Als ersten Schritt schaute ich auf den Pocketflyer, der sich als riesig herausstellte, wenn man ihn aufklappt und wie eine große Stadtkarte designed ist. Ich fühlte mich wie ein richtiger Touri in meiner eigenen Stadt mit dieser riesigen Karte in den Händen, was ich ziemlich witzig fand. Die ersten Kunstwerke, die wir uns anschauen wollten, waren laut der Karte im Nerotal selbst. Viele waren einfach zu finden, so wie zum Beispiel das Reh mit den fünf Beinen von Michael von Brentano, das in einem Teich des Neroparks steht und 2010 für den Kunstsommer im Nerotal angefertigt wurde. Das Original-Reh von damals wurde zwar verkauft, doch die Wiesbadener:innen fanden das Reh so entzückend, dass der Künstler 2019 ein weiteres für sie anfertigte. Ich persönlich kann mich sogar noch an diesen Kunstsommer erinnern, damals war ich 13 Jahre alt und das Reh war zu der Zeit tatsächlich eines meiner Lieblingsstücke. Als ich mir nun durch den Kunstspaziergang die Zeit genommen habe, das Kunstwerk noch einmal eingehend zu betrachten, ist mir aufgefallen, dass ich es immer noch sehr mystisch finde und es bis heute eine gewisse Faszination auf mich ausübt. Andere Kunstwerke waren für Feli und mich schwieriger zu finden. So liefen wir zweimal durch den Neropark, da wir die gelbe Bank von dem Künstler Made lange nicht finden konnten. Umso größer war die Freude, als wir die gelbe Bank dann doch noch entdeckt haben. Nach einer kleinen Aperol-Pause im Café Eden ging es dann gestärkt weiter zum Kranzplatz, wo uns die nächsten Kunstwerke und auch gleichzeitig das Kranzplatzfest erwarteten. Hierbei war ich überrascht, da mir die “Skulptur für Wiesbaden” von Auke de Vries, welche mitten auf dem Kranzplatz steht, noch nie aufgefallen ist, obwohl ich wahrscheinlich sehr sehr oft unbewusst an ihr vorbeigelaufen bin. Umso schöner war es, sich diesmal bewusst für die Skulptur Zeit zu nehmen und diese zu betrachten. Unser Kunstspaziergang führte uns noch an vielen weiteren Kunstwerken vorbei, unter anderem an Graffitis auf Hauswänden und der namentlichen Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden, welche an dem ehemaligen Standort der alten Wiesbadener Synagoge errichtet wurde und endete schließlich am Stadtplatz in der Innenstadt mit der Skulptur “All Waters of the Earth Intertwine” von Nilhan Sesalan. 

Foto: Felicia Schöttker

Insgesamt waren wir ungefähr 3 entspannte Stunden unterwegs und ich kann abschließend nur jede:m einen Kunstspaziergang empfehlen. Es ist mal eine andere Möglichkeit, die 10k Schritte am Tag zu erreichen und man stockt gleichzeitig sein Wissen über die Kunstwerke in der Stadt Wiesbaden auf. Jedes Werk hat mich hierbei bei meinem etwas anderem Spaziergang anders ergriffen, manche fand ich einfach schön, manche haben mich zum Nachdenken gebracht und über andere wollte ich mehr wissen, sodass ich mein Handy gezückt und gegoogelt habe. Vor allem als geborene Wiesbadenerin war es interessant, meine alltäglichen Wege aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Also raus mit euch an die frische Luft und spaziert los!

Foto: Felicia Schöttker

Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=tpndGtrsXQY 

Link zum Interview mit Alex: 

https://www.einerseitsmagazin.de/artikel/ein-schoner-tag-im-westend-bettwanzen-und-kunst 

Quellen: 

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Fotocredits

Die Tage werden langsam länger und auch die Sonne lässt sich (Gott sei dank) wieder öfter in Wiesbaden blicken – mit anderen Worten: Der Sommer ist in Wiesbaden angekommen und die Stadt erwacht langsam aus ihrem Winterschlaf. Karten spielen im Park, Bier trinken auf dem Balkon oder einfach eine Runde spazieren, ab jetzt alles wieder möglich und das ohne Winterjacke, herrlich! 

Feli aus dem Einerseits-Social-Media-Team und ich haben einen dieser warmen ersten Frühlingstage genutzt und waren draußen unterwegs. Hierbei sind wir nicht ganz auf eigene Faust los spaziert, sondern haben den neu aufgelegten Pocketflyer “Kunstspaziergänge” vom Kulturamt Wiesbaden genutzt. 

Noch nie von dem Flyer gehört? Das können wir fix ändern: Die Grundidee hinter dem Flyer ist, dass man auf drei verschiedenen Routen unterteilt insgesamt 33 ausgewählte Kunstwerke an unterschiedlichen Orten in Wiesbaden entdecken kann. Laut dem Kulturamt sollen so Kunstwerke im öffentlichen Raum mehr Aufmerksamkeit bekommen und erfahrbarer werden. Der Flyer ist somit natürlich für Besucher:innen der Stadt interessant, aber vor allem auch Einwohner:innen, die im Alltag vielleicht oft an den Kunstwerken vorbeilaufen und ihnen durch die Gewohnheit der altbekannten Wege keine bewusste Aufmerksamkeit mehr schenken. Als geborene Wiesbadenerin, die auch hier aufgewachsen ist, habe ich mich ziemlich ertappt gefühlt. Ich laufe tagtäglich durch Wiesbaden und habe mich mit vielen Kunstwerken im öffentlichen Raum noch nie wirklich auseinandergesetzt beziehungsweise sehe diese schon als selbstverständlich zum Stadtbild dazu gehörig an, was ich nun durch meinen ersten Kunstspaziergang ändern wollte. Übrigens habe ich durch einen Werbeclip im Kino von dem Flyer erfahren, welcher von Alex Simonov gedreht wurde, den das Einerseits auch schon interviewt hat. Der Artikel mit ihm sowie das Video sind am Ende des Artikels verlinkt. 

Foto: Felicia Schöttker

Nun aber zurück zu meinem ersten Kunstspaziergang. Für das richtige Feeling bin ich einen Tag vor dem Spaziergang in die Touristeninformation in Wiesbaden geschlendert und habe mir den Pocketflyer geholt und die Routen schon mal angeguckt (falls ihr euch dafür interessiert, ihn aber nicht unbedingt in Papierform braucht, gibt es den auch im hier zum runterladen). Da ich wegen des guten Wetters gerne etwas durch den Park gehen wollte, habe ich mich für die dritte Route entschieden, oder wie sie im Pocketflyer heißt: “Rund um die Schwalbacher Straße zum Nerotalpark”.

Am Tag darauf traf ich mich mittags auch schon mit Feli an der Nerotalbahn und wir starteten unseren Kunstspaziergang. Als ersten Schritt schaute ich auf den Pocketflyer, der sich als riesig herausstellte, wenn man ihn aufklappt und wie eine große Stadtkarte designed ist. Ich fühlte mich wie ein richtiger Touri in meiner eigenen Stadt mit dieser riesigen Karte in den Händen, was ich ziemlich witzig fand. Die ersten Kunstwerke, die wir uns anschauen wollten, waren laut der Karte im Nerotal selbst. Viele waren einfach zu finden, so wie zum Beispiel das Reh mit den fünf Beinen von Michael von Brentano, das in einem Teich des Neroparks steht und 2010 für den Kunstsommer im Nerotal angefertigt wurde. Das Original-Reh von damals wurde zwar verkauft, doch die Wiesbadener:innen fanden das Reh so entzückend, dass der Künstler 2019 ein weiteres für sie anfertigte. Ich persönlich kann mich sogar noch an diesen Kunstsommer erinnern, damals war ich 13 Jahre alt und das Reh war zu der Zeit tatsächlich eines meiner Lieblingsstücke. Als ich mir nun durch den Kunstspaziergang die Zeit genommen habe, das Kunstwerk noch einmal eingehend zu betrachten, ist mir aufgefallen, dass ich es immer noch sehr mystisch finde und es bis heute eine gewisse Faszination auf mich ausübt. Andere Kunstwerke waren für Feli und mich schwieriger zu finden. So liefen wir zweimal durch den Neropark, da wir die gelbe Bank von dem Künstler Made lange nicht finden konnten. Umso größer war die Freude, als wir die gelbe Bank dann doch noch entdeckt haben. Nach einer kleinen Aperol-Pause im Café Eden ging es dann gestärkt weiter zum Kranzplatz, wo uns die nächsten Kunstwerke und auch gleichzeitig das Kranzplatzfest erwarteten. Hierbei war ich überrascht, da mir die “Skulptur für Wiesbaden” von Auke de Vries, welche mitten auf dem Kranzplatz steht, noch nie aufgefallen ist, obwohl ich wahrscheinlich sehr sehr oft unbewusst an ihr vorbeigelaufen bin. Umso schöner war es, sich diesmal bewusst für die Skulptur Zeit zu nehmen und diese zu betrachten. Unser Kunstspaziergang führte uns noch an vielen weiteren Kunstwerken vorbei, unter anderem an Graffitis auf Hauswänden und der namentlichen Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden, welche an dem ehemaligen Standort der alten Wiesbadener Synagoge errichtet wurde und endete schließlich am Stadtplatz in der Innenstadt mit der Skulptur “All Waters of the Earth Intertwine” von Nilhan Sesalan. 

Foto: Felicia Schöttker

Insgesamt waren wir ungefähr 3 entspannte Stunden unterwegs und ich kann abschließend nur jede:m einen Kunstspaziergang empfehlen. Es ist mal eine andere Möglichkeit, die 10k Schritte am Tag zu erreichen und man stockt gleichzeitig sein Wissen über die Kunstwerke in der Stadt Wiesbaden auf. Jedes Werk hat mich hierbei bei meinem etwas anderem Spaziergang anders ergriffen, manche fand ich einfach schön, manche haben mich zum Nachdenken gebracht und über andere wollte ich mehr wissen, sodass ich mein Handy gezückt und gegoogelt habe. Vor allem als geborene Wiesbadenerin war es interessant, meine alltäglichen Wege aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Also raus mit euch an die frische Luft und spaziert los!

Foto: Felicia Schöttker

Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=tpndGtrsXQY 

Link zum Interview mit Alex: 

https://www.einerseitsmagazin.de/artikel/ein-schoner-tag-im-westend-bettwanzen-und-kunst 

Quellen: 

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